Was ist Inklusion? Unterschied Inklusion, Integration, Teilhabe

Die Gesellschaft ist sortiert nach:

  • Alter
  • Herkunft
  • Geschlecht
  • Behinderung
  • nach sozialem, familiären, ökonomischen und kulturellen Hintergrund
  • biografischen (persönlichen) Erfahrungen
  • Lernstilen
  • psychischen und physischen Konstitutionen (Grundordnung)
  • Sprachkompetenz
  • Migrations- und Bildungshintergrund

Vgl. Dimensionen der Heterogenität Tiedecken, Peter | Kunst und Inklusion – Zur Reichweite eines Prozesses | 2013

In der Vergangenheit galt:

Menschen mit Behinderung lebten, wohnten und arbeiteten getrennt, in sogenannten „Sonderwelten“. Das nennt man auch Segregation.

Danach folgten Jahre, in welchen die Integration von Menschen mit Behinderung das oberste Ziel war. Es wurde bestimmt, wann und wie Menschen mit Behinderung an Teilbereichen in der Gesellschaft teilnehmen konnten.

Inklusion bedeutet:

Die „Vision eines menschlichen, respektvollen und friedlichen Zusammenlebens und Zusammenhandelns der Menschen¹“.

¹Markowetz, Reinhard | Altenkirchen | 2007

Menschen mit Behinderung sollen und wollen teilhaben an der Gesellschaft. Das erfordert also eine Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen der Gesellschaft.

Und das bedeutet auch:

Menschen mit Behinderung haben in einer Beziehung ein Recht mitzubestimmen. So wie alle Menschen. Und: Menschen mit Behinderung sind nicht behindert, sondern sie werden behindert, nämlich durch die Barrieren in der Gesellschaft. Und diese Barrieren gilt es abzubauen.

Inklusion ist gut für alle:

Alle Menschen sind Teil unserer Gemeinschaft und in dieser Gemeinschaft ist jeder Mensch von Natur aus anders. Es gibt also keinen Standardmenschen und das ist gut so. Barrieren können für alle Menschen entstehen und ihnen das Leben erschweren – nicht nur für Menschen mit Behinderung. Dies sollten wir zum Wohl aller vermeiden.

Warum ist Inklusion für unsere Gesellschaft wichtig?

Inklusion ist im Sinne der Behindertenrechts-Konvention (BRK) der Vereinten Nationen die menschenrechtlich begründete Forderung nach der vollen und gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen in allen Lebensbereichen. Sie ist also kein Spezialrecht für Menschen mit Behinderung, sondern beschreibt ein allgemeines Menschenrecht. Sie bezieht sich auch nicht nur auf den Aspekt der Behinderung.

Inklusion versteht sich als Gegensatz zur gesellschaftlichen Ausgrenzung. In einer inklusiven Gesellschaft müssen Menschen nicht ihre Bedürfnisse an ihre Umgebung anpassen, sondern diese wird auf ihre Bedürfnisse angepasst.

Inklusion unterstützt also Menschen ganz grundsätzlich darin, ihre Potenziale zu entfalten. Sie sorgt für ein Mehr an sozialer Gerechtigkeit und für eine lebenswerte und lebendige Gesellschaft. Inklusion ist gut für alle!

Warum entsteht in der Hansestadt Warburg ein inklusives Quartier?

Lauri, so wird das Heilpädagogische Therapie- und Förderzentrum St. Laurentius (HPZ) von den Hansestädtern genannt. Eine Annäherung der Stadt wird nicht nur durch die räumliche Annäherung der letzten Jahrzehnte sichtbar. Längst sind die Bürgerinnen und Bürger vom Stiepenweg 70 im Stadtbild integriert. Das gemeinschaftliche Projekt „Sozial-inklusives Quartier Laurentius-Höhe Warburg“ im Rahmen der REGIONALE 2022 – UrbanLand OstWestfalenLippe, einem Strukturförderprogramm des Landes NRW, geht nunmehr einen Schritt weiter.

In der Projektkurzbeschreibung heißt es: Umwandlung des derzeitigen Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrums St. Laurentius (HPZ) zu einem „normalen“ inklusiv gelebten Stadtteil der Hansestadt Warburg.

Die Perspektive ist ein Stadtteil, in dem weiterhin Menschen mit Behinderungen einen sicheren Wohnort finden, der aber auch

  • Ort neuen und bezahlbaren Wohnraums für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen mit und ohne Behinderungen ist (z.B. Mehrgenerationenwohnen, Menschen im Alter, junge Familien) und sich an deren Bedarfen (z.B. Pflege, KiTa) ausrichtet,
  • Ort der inklusiven Begegnung, Bildung und Kultur ist,
  • Raum für die Bündelung ehrenamtlichen Engagements gibt,
  • Ort der Naherholung und für passendes Gewerbe und Gastronomie ist
  • und somit eine hohe Lebensqualität für alle bietet.